
Bauendreinigung – Braucht man das?
Unter einer Bauendreinigung versteht man das Reinigen der Fliesen nach dem Verfugen bzw. die erste Reinigung der verlegten Fläche unmittelbar nach Fertigstellung der Arbeiten( Fliesen Erstreinigung). Der Arbeitsgang wird oft auch als Zementschleier entfernen bezeichnet. Die Ausführung einer solchen Reinigung ist generell zu empfehlen. Insbesondere jedoch, wenn im Anschluss noch eine Imprägnierung der Fliesen vorgenommen werden soll. Die Bauendreinigung bestimmt ganz wesentlich die Nutzungseigenschaften des fertigen Fliesenbelages mit.
Entstehung von Rückständen
Bei der Verlegung von Fliesen verbleiben auf deren Oberfläche zwangsläufig Rückstände der verbauten bauchemischen Produkte. Das sind bei Bauvorhaben im Privatbereich in der Regel zementäre Fliesenkleber und Fugenmassen. Durch regelmäßiges Abwischen während der eigentlichen Fliesenverlegung wird zwar die Masse der Kleber – Rückstände entfernt, dadurch werden jedoch die löslichen Anteile über die gesamte Fläche verteilt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Zement- und Kunststoffrückstände. Diese haften sehr gut auf der Fliesen Oberfläche an, sind hochgradig transparent und somit kaum sichtbar.
Beim darauf folgenden Arbeitsschritt, dem Verfugen, wird die Fugenmasse in der Regel eingeschlämmt. Dabei wird die zähflüssige Fugenmasse mit einem Fugenbrett über der gesamten Fläche verteilt und somit in die Fugen eingebracht. Je nach Oberflächenbeschaffenheit der Fliesen und dem Fugenbrett, verbleibt dabei immer eine gewisse Überschussmenge der Fugenmasse auf der Belagsoberfläche. Diese wird mit dem Beginn des Abbindens mit kaltem, klarem Wasser entfernt und die Fläche somit gereinigt. Das Ziel des Arbeitsschrittes besteht darin, so viel wie nur möglich Fugenmasse von der Fliese zu entfernen.
Um die Fugen dabei nicht zu tief auszuwaschen, sollte dabei mit wenig Druck auf das Schwammbrett und minimalem Wassereinsatz gearbeitet werden. Dadurch ist es kaum möglich, sämtliche Fugenmasse bzw. Rückstände von den Fliesen zu entfernen. Diese Problematik besteht bereits seit langem, verschärft sich jedoch durch die aktuelle Generation von Feinfugenmassen. Diesen werden nicht nur Kunststoffe hinzugefügt um sie flexibel zu machen und die Haftung an den Fliesenkanten zu verbessern, sondern zusätzliche um z.B. die Beständigkeit gegen saure Reinigungsmittel zu erhöhen.
Bauendreinigung
Wichtig: Sämtliche verbauten Baustoffe wie Fliesenkleber und Fugenmassen müssen ausreichend getrocknet sein bzw. abgebunden haben, bevor gereinigt wird! Für alle Arbeitsschritte ist sauberes klares Wasser in ausreichender Menge notwendig. Der Arbeitsablauf einer Bauendreinigung, die auch Erstreinigung oder Bauschlussreinigung genannt wird, besteht aus folgenden Schritten:
- Fläche vornässen
- Reiniger auftragen
- Fläche mechanisch bearbeiten
- Nachspülen
Der Ablauf ist für Wand- und Bodenflächen prinzipiell gleich. Es ist jedoch notwendig, eine bestimmte Einwirkzeit der Reiniger sicher zu stellen. Während es bei Flüssigkeiten auf Bodenflächen genügt sie einmal gründlich zu verteilen, ist bei Wandflächen ein mehrfaches Auftragen und Verteilen, je nach Verschmutzungsgrad notwendig.
Fläche vornässen
Um die gesamte Fläche gründlich vor zu nässen, wird eine großzügig bemessene Menge Wasser aufgetragen und gründlich verteilt. Das Wasser sollte einige Minuten auf dem Belag verbleiben. Das Ziel besteht darin, dass sich sämtliche Fugen mit klarem Wasser vollsaugen und somit ein Eindringen des Reinigers in die Fugenmasse verhindert bzw. erschwert wird. Gleichzeitig werden auch die Verschmutzungen und eventuelle Rückstände der Silikonarbeiten (Trennmittel wie z.B. Spülmittel) angelöst. Im Anschluss sollte das Schmutzwasser so gründlich wie möglich vom Belag entfernt werden. Das gelingt am einfachsten mithilfe eines Nasssaugers. Bei sehr großen Flächen oder falls eine Fußbodenheizung (Idealerweise vorher abstellen)in Betrieb ist, sollten nur angemessene Teilflächen bearbeitet werden, da ein abtrocknen zwischen oder während den Arbeitsgängen unbedingt zu verhindern ist.
Reiniger auftragen
Im Anschluss an das Vornässen wird der Reiniger in Abhängigkeit des Verschmutzungsgrades dosiert und in angegebener Menge aufgetragen und gründlich verteilt. Im Anschluss benötigt der Reiniger eine bestimmte Zeitspanne um seine Wirkung zu entfalten, diese ist je nach Angabe unbedingt einzuhalten.
Fläche mechanisch bearbeiten
Jede Reinigung beinhaltet stets auch eine mechanische Komponente, um festsitzende Verschmutzungen endgültig zu lösen. Je nach Verschmutzungsgrad und Struktur der zu reinigenden Oberfläche werden hierzu verschiedene Werkzeuge benutzt. Üblich sind Bürsten und Schwämme in verschiedenen Härtegraden. Während Wandflächen in der Regel manuell bearbeitet werden müssen, besteht bei Bodenflächen die Möglichkeit eine Reinigungsmaschine einzusetzen. Wichtig ist in jedem Fall, die gesamte Fläche systematisch gründlich zu bearbeiten und nach Möglichkeit keine Teile auszulassen. Ausschlaggebend für die Qualität der Reinigung ist auch ein ausreichender Anpressdruck des Reinigungswerkzeugs auf die Oberfläche. Da dies insbesondere bei größeren gefliesten Flächen anstrengend ist, empfiehlt sich der Einsatz einer Einscheibenmaschine hier besonders.
Nachspülen
Dieser Arbeitsgang beginnt mit der Entfernung der bisher entstandenen Schmutzflotte (verschmutztes Wasser). Das Ziel besteht darin so viel wie nur möglich, im Idealfall rückstandsfrei, zu entfernen. Bei einem Bad mit einer Bodengleichen Dusche kann die Schmutzflotte nun einfach in deren Bodenablauf geschoben werden. Bei den meisten Flächen ist das jedoch nicht möglich. Daher ist hier das Absaugen mithilfe eines Nasssaugers dringend zu empfehlen. Im Anschluss wird nochmals großzügig bemessenes sauberes Wasser auf den Fliesenbelag gegeben und gründlich verteilt. Dieses wird dann ebenfalls restlos entfernt. Bei Notwendigkeit, falls also immer noch Rückstände wie etwa Schaum sichtbar sind, sollte der Vorgang mehrfach ausgeführt werden.
Ergebniss
Das Ziel einer sorgfältig ausgeführten Bauendreinigung ist eine Fliesenfläche die frei ist von jeglichem Handwerkerschmutz oder herumliegenden Teilen wie etwa Schutzfolien, Etiketten oder Krümeln. Darüber hinaus sollen die Fliesen Staub-, Wischspuren- und schlierenfrei sein.
